Uhren-ABC

Bestandteile einer Uhr

Bestandteile einer Uhr (Vorderseite, deutsch und englisch), 800KB
Bestandteile einer Uhr (Rückseite, deutsch und englisch), 800KB

 

Bestandteile eines Uhrwerks

Bestandteile eines Uhrwerks (deutsch und englisch), 800KB

Convertible Watch / Transition Watch

Eine Convertible Watch (dt. „Wandeluhr“) hat oben und unten am Gehäuse statt der üblichen Bandstege für Armbanduhren eine Öse. Dort kann ein Band ein- und ausgeklickt werden.  Mittels eines Uhrbands mit Karabinervorrichtung kann die Uhr entweder als “chateleine” (Taschenuhr an Uhrkette), “sautoir” (Halskette) oder “wristlet” (Armbanduhr) getragen werden.

Da diese Form von Uhren insbesondere zu Anfang des 20. Jahrhunderts populär waren und den Übergang von den Taschenuhren zu den Armbanduhren darstellen, nennt man sie auch Transition Watch (dt. „Übergangsuhr“)

 

Formuhrwerk

Formuhrwerk 153 aus einer Gruen Cartouche Damen-Armbanduhr aus den frühen 1920er Jahren (Foto: Peter Schill)

 

Auszug aus einer Anzeige von 1930 (Foto: Peter Schill)

Formuhrwerke, sind Uhrwerke, die nicht rund sind, sondern der Form des Gehäuses folgen, d.h. in der Regel rechteckig sind. Eine der ersten, wenn nicht das erste Formuhrwerk der Welt, wurde in der Cartouche Damenuhr von Gruen aus dem Jahr 1921 verwendet . Das eckige Uhrwerk ermöglichte es, den Platz im einem rechteckigen Gehäuse möglichst weitgehend auszunutzen, und dabei eine hohe Ganggenauigkeit bei gleichzeitiger Miniaturisierung zu ermöglichen. Erst die Formuhrwerke ermöglichten es, die bis Anfang der 1920er Jahre übliche runde Bauform von Taschen- und Armbanduhren durch weitere Bauformen zu ergänzen. Die Verbraucher nahmen enthusiatisch die neuen Uhrenform an und führten diese zum Erfolg. Dennoch sollte es noch bis zum Jahr 1925 dauern, bis Gruen mit der Quadron-Baureihe auch die ersten Herrenarmbanduhr mit Formuhrwerk auf den Markt brachte. Diese relative Verzögerung zeigt, dass Herrenarmbanduhren Anfang der 1920er Jahren noch bei weitem nicht in der breiten Öffentlichkeit akzeptiert waren und Gruen daher für diese Uhren kein ausreichendes Marktpotential sah. Mit den kleinen eckigen Laufwerken der Cartouche-Baureihe wäre es ein einfaches gewesen, auch schon früher Herrenarmbanduhren mit rechteckigen Laufwerken zu lancieren. So blieb es der Firma Jaeger-LeCoultre im Jahre 1924 vorbehalten mit der revolutionären Duoplan eines der ersten Formuhrwerke für Herrenarbanduhren auf den Markt zu bringen. Die erste deutsche Armbanduhr mit Formuhrwerk von Bifora folgte erst im Jahr 1928.

 

Franken Watch

Eine Frankenstein-Uhr oder engl. Franken Watch ist eine Uhr, die aus Teilen unterschiedlicher Uhren oder Hersteller zusammengebaut wurde. Der Name leitet sich von der Romanfigur Frankenstein ab, die im gleichnamigen Roman von Mary Shelley aus Leichenteilen verschiedener Menschen zusammengesetzt und wieder zum Leben erweckt wird. Eine Sonderform der Franken Watch sind die Marriage Watches, bei denen ein Taschenuhr-Kaliber in ein Armbanduhrgehäuse montiert wird. Nachbauten von Markenuhren, sogenannte Fake Watches, fallen nicht unter diese Kategorie.

Komplikation

Gruen Day Night (Foto: Peter Schill)
Gruen Precision Alarm 17 Jewels mit Datum und Alarmfunktion (Foto: Peter Schill)

Eine Komplikation beschreibt bei Uhren Zusatzfunktionen eines mechanischen Uhrwerks, die über die übliche Anzeige von Stunde, Minute und Sekunde hinausgehen. Komplikationen lassen sich als Module verstehen, die das Uhrwerk nutzen, aber nicht dessen Teil sind, und die unter anderem Funktionen übernehmen wie Datumsanzeige, Großdatum, springenden Datumswechsel, retrograde Anzeigen, Mondphasenanzeige, Vollkalender, Jahreskalender, ewiger Kalender, Chronometerregulierung, Sekundenstopp, Chronograph, Rattrapante, Wecker, Minutenrepetition, Spielwerk, Zeitgleichung oder mehrere Zeitzonen. Sind viele aufwändige Komplikationen in eine Armband- oder Taschenuhr eingebaut, so spricht man bei dieser Uhr von einer Grande Complication. (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Komplikation_%28Uhrwerk%29)

Schon früh übertrafen sich Uhrmacher mit Uhren-Einzelanfertigungen, die aufwändige Komplikationen beinhalteten. Jedoch besaßen bis gegen Ende des zweiten Weltkriegs nur wenige Serienuhren Zusatzfunktionen wie beispielsweise Datums- oder Wochentagsanzeige. Erst mit immer ausgefeilterer Technik und mit den Ansprüchen der Kunden wuchs das Repertoire von Uhren mit Komplikationen. Da Gruen Ende der 1950er Jahre seine Zentrale in Cincinnati schloss und damit den Fokus verlor, stammen die meisten Gruen Uhren mit Komplikationen aus Fremdfertigung. Allerdings gab es auch nach 1958 noch Eigenentwicklungen wie die „Gruen Day Night“, die bei Nacht auf lumineszierende Stundenmarkierungen umspringt oder die „Gruen Airflight“ mit wechselndem 24h-Zifferblatt.

 

Manufaktur

Eine Uhrenmanufaktur, ist ein Hersteller mechanischer Uhren, der die Uhren nicht nur einhaust (Établisseur), sondern auch wesentliche Teile des Uhrwerks selber herstellt.

In den Anfängen der Industrialisierung stellten viel Uhrenbetriebe ausschließlich die Uhrwerke her, die zumeist von lokalen Uhrmachern in Gehäuse eingebaut und vermarktet wurden. Daher tragen viele alte Taschenuhren auf dem Zifferblatt auch nicht den Namen des Uhrwerksherstellers sondern des Uhrmachers. Mit dem Siegeszug der Armbanduhren in den 1920er Jahren änderte sich das und die Uhrenfirmen verkauften zunehmend komplette, fertig montierte Uhren. Sie waren somit im heutigen Sinne echte Manufakturen. Durch die zunehmenden Komplexität der Uhrwerke kauften viele Uhrenhersteller insbesondere ab den 1950er Jahren im größeren Maßstab Rohuhrwerke, die sogenannten Ebauche, zu und bauten diese in eigene Gehäuse ein. Die Rohuhrwerke wurden oft auch verfeinert und damit für den jeweiligen Uhrenhersteller individualisiert. Uhrenhersteller, die keine eigenen Uhrwerke herstellen, nennt man auch Finisseure. Sie sind somit das Gegenstück zu den Uhren-Manufakturen.

Nach der Quarzkrise in den 1970er Jahren gab es nur noch wenige Uhrwerkshersteller, die später das Gros der Branche mit ihren Rohuhrwerken belieferten. In den letzten Jahren ist aber wieder eine Renaissance der Uhrenmanufakturen zu verzeichnen und insbesondere die hochpreisigen Marken wie Rolex oder Patek Phillipe zeichnen sich durch eine hohe Fertigungstiefe aus.

Da die Firma Gruen von ihren Anfängen in Glashütte an und ab der Jahrhundertwende bis 1972 eine eigene Uhrwerksproduktion in Biel/Schweiz betrieb, kann Gruen zu Recht als Uhrenmanufaktur bezeichnet werden.

Pendant Watch

Eine Pendant Watch ist eine Uhr, die an einer Kette offen als Anhänger getragen wird. Sie erfüllt daher eher eine Schmuck- als eine Zeitmessfunktion und wird daher fast ausschließlich von Damen getragen. Die Uhren sind meist sehr klein und ähneln kleinen Taschenuhren.

 

Railroad Standard

Taschenuhr der Ball Watch Company nach dem RR-Standard (Foto: Peter Schill)

 

Eisenbahnunfall am 19.4.1891 bei Kipton, OH (Quelle: .www.worldtempus.com, Ball Watch, Born with the epic of American Railroads, 4.1.2010)

Nach dem amerikanischen Bürgerkrieg und durch die einsetzende industrielle Revolution wurde eine exaktere Zeitmessung immer wichtiger. Insbesondere das schnell expandierende Eisenbahnnetz und der engere Zeitplan der Eisenbahnen, die nach einem festen Fahrplan verkehrten, waren auf eine exakte Zeitmessung angewiesen. Am 19. April 1891 kollidierte nahe Kipton, Ohio, ein Postzug mit dem Toledo Express, wodurch neun Menschen ums Leben kamen. Als Ursache wurde ermittelt, dass die Uhr eines Eisenbahningenieurs vier Minuten zu langsam lief, wodurch er fälschlicherweise den Toledo Express noch auf die Strecke schickte, wo ihm der Postzug bereits entgegen kam.[1] Daraufhin wurde der Uhrmacher und Juwelier Webster Clay Ball aus Cleveland, Ohio, beauftragt, strenge Richtlinien für die Herstellung von robusten und verlässlichen Präzisionsuhren einzuführen. Dazu gehörte anfänglich eine Uhrgröße von 16 oder 18, die Verwendung antimagnetischer Gehäuse, das Halten der Zeit in fünf Lagen, eine ausreichende Gangreserve, eine Mindestanzahl an Steinen (zunächst 15, später mehr) und ein gut lesbares weißes Zifferblatt mit schwarzen arabischen Ziffern und einer Minuteneinteilung.[2] Uhren, die diese Kriterien erfüllten erhielten ein Zertifikat, was bei den meisten Uhrenherstellern später auch als Gütekriterium für die Genauigkeit ihrer Uhren werblich herausgestellt wurde.

Columbus Railway King, Taschenuhr (Fotokollage: Peter Schill)

Die Vorgaben wurden im Laufe der Jahre mit zunehmendem Fortschritt in der Uhrwerkstechnik verschärft. Taschenuhr der Ball Watch Company nach dem RR-Standard, Foto: Peter Schill Taschenuhr der Ball Watch Company nach dem RR-Standard, Foto: Peter Schill Die Waltham Watch Company war die erste Uhrenfirma, die die Vorgaben des RR-Standards bei der Konstruktion ihrer Uhren umsetzte. Wenig später folgten die Elgin National Watch Company sowie die meisten anderen amerikanischen und sogar einige Schweizer Hersteller. Ball wurde Vizepräsident der Hamilton Watch Company und gründete später die Ball Watch Company, die Rohwerke und vollständige Taschenuhren anderer Hersteller kaufte, nach „Railroad Standard (RR-Standard)“ verfeinerte und weiter verkaufte.[3] Auch die Columbus Watch Company hatte mit den Modellen Columbus King (18 Size: 21, 23, 25J), Railway King (18 Size: 7-25J), Time King (18 Size: 21-25J) und Ruby Model (16 Size) verschiedene Modelle nach RR-Standard im Angebot. Gruen-Uhren wurde in den USA die begehrte Akkreditierung als offizielle Railroad Watch versagt, obwohl sie technisch alle Voraussetzungen erfüllten. Der Grund dafür lag in der Tatsache begründet, dass Gruen seine Uhrwerke nicht in den USA herstellte, sondern aus Europa importierte. Dabei spielte es auch keine Rolle, dass die Uhrwerke nach eigenen Vorgaben und teilweise in eigenen Fertigungsstätten in Europa produziert wurden. Allerdings nutze die kanadische Eisenbahn englische, deutsche, schweizer und US-amerikanische Uhren, darunter auch Modelle von Gruen.[4] Columbus Railway King, Taschenuhr, Fotokollage: Peter Schill Columbus Railway King, Taschenuhr, Fotokollage: Peter Schill Erst 1959 wurde die erste Armbanduhr nach dem RR-Standard zugelassen, da Armbanduhren bis dahin als zu ungenau galten. 1962 folgte mit der Bolova Accutron-Stimmgabeluhr die erste elektronische Armbanduhr, denen in den 1970er Jahren die äußerst präziesen Quarz-Armbanduhren folgten. Heute haben Funk- und Quarzuhren sowie moderne Steuerungssysteme die mechanischen Uhren bei Eisenbahnmitarbeitern weitestgehend abgelöst.[5] Antike Uhren nach dem RR-Standard erfreuen sich auch heute noch bei Sammlern einer großen Beliebtheit, da sie zum einen handwerklich sehr hochwertig gefertigt sind, nie in sehr großen Stückzahlen hergestellt wurden, die Liebe zur Eisenbahn mit denen zu Uhren verbindet und durch die klaren Design-Vorgaben von W.C. Ball eine zeitlose Eleganz besitzen. Bis heute findet sich das Design bei den meisten Bahnhofsuhren auf der ganzen Welt.
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[1] Pope, Nancy: http://postalmuseumblog.si.edu/, The Great Kipton Train Wreck, 22.4.2013
[2] McLeod, Mike: www.antique-pocket-watch.com/railroad-pocket-watch.html, 26.10.2013
[3] NN: www.wikipedia.org, Webster Clay Ball, 26.10.2013
[4] Gruen, Robert Dietrich: Gruen Watches, a special collection, S: 11, Awi Elm Charity Trust, American Watch Makers Institue, 1986
[5] http://www.railswest.com/time/watchesapproved.html, 12.9.2014

 

Regulierung/Reglage

Mit Regulierung oder Reglage (von franz.: Justierung, Einstellung) bezeichnet man in der Uhrmacherei die Feinstellung einer mechanischen Uhr um eine möglichst hohe Ganggenauigkeit zu erreichen. Das Prinzip der Ganggenauigkeit beruht auf der Eigenschaft des Isochronismus (von griech.: isochron, gleich lange dauernd). Der niederländischen Astronomen und Physiker Christiaan Huygens entdeckte 1656, dass ein Pendel für eine Schwingung unabhängig von der Schwingungsweite immer die gleiche Zeit benötigt. Das gleiche entdeckte er auch bei der Spiralfeder einer Unruh und ließ zur Bestätigung seiner These noch im selben Jahr eine Uhr mit freischwingendem Pendel von Salomon Coster bauen. Nur aufgrund des Isochronismus ist es möglich, ganggenaue mechanische Uhren mittels eines Pendels oder einer Spiralfeder anzutreiben.[1] Die gewöhnliche Feinstellung einer mechanischen Uhr kann auch durch den geübten Laien über den sogenannten Rücker vorgenommen werden, Dieser beeinflusst die Länge der Spiralfeder und somit die Schwingungsdauer der Unruh.[2] Die sogenannte Rückernadel lässt sich auf einer Skala von S (Slow) bis F (Fast) verschieben und die Ganggenauigkeit entsprechend einstellen. Allerdings kann dies nur den momentanten Gang und nicht das allgemeine Gangverhalten einer Uhr beeinflussen. Dieses wird meistens bereits in der Uhrenfabrik durchgeführt. Die frühen Taschenuhren hatten meist eine sehr hohe Ungenauigkeit. Dies lag zum einen an der noch nicht sehr ausgefeilten Technik und der teilweise sehr schwankenden handwerklichen Fertigung. Höherwertige Uhren wurden bereits im Werk justiert und erhielten auf dem Uhrwerk den Vermerk „Adjusted“. Erst mit dem Siegeszug der Eisenbahnen, die minutengenau nach einem festen Fahrplan fuhren, wuchsen die Anforderungen an eine genaue Zeitmessung (siehe auch das Kapitel „Railroad Standard“). Nachdem ab 1908 im Railroad Standard strengere Regulierungen vorgeschrieben wurden, begannen die Uhrenhersteller auch die Arten der Regulierung auf den Uhrwerken zu vermerken[3]: Lagenregulierung (Abkürzung: P, für engl. ‚position‘): Im Gegensatz zu einer Standuhr kann die Genauigkeit einer tragbaren Uhr auch von der Lage abhängen (beispielweise: stehend, liegend, Zifferblatt oben oder unten) kann Die Anzahl der Lagenrgulierungen stellt daher ein Maß für die Genauigkeit einer Uhr dar. Isochronismusregulierung (Abkürzung: I): Isochronometerfehler entstehen beispielsweise durch Unwuchten an Unruh und Spirale oder durch Lagerfehler Temperaturregulierung (Abkürzung T): Die metallischen Bauteile einer Uhr verändern bei Temperaturänderungen ihre Form und Länge. Dies hat auch Auswirkungen auf die Ganggenauigkeit einer Uhr. Eine Temperaturregulierung bei unterschiedlichen Temperaturen kann diese Effekte vermindern. Mit der Unterzeichnung des Smoot-Hawley Tariff Act durch den amerikanischen Präsidenten Hoover am 17. Juni 1930 erhöhten die USA die Einfuhrzölle auf viele importierte Güter drastisch, um die Folgen der Rezession von 1929 abzumildern. In Wahrheit eröffneten Sie damit aber einen Handelskrieg , der die Welt nur noch mehr in eine der schlimmsten Wirtschaftskrisen ihrer Geschichte führte. Der Zollsatz aller zu versteuernden Güter in den USA wurde gegenüber dem Jahr 1922 um 18% auf 52,8% angehoben. Ursprünglich nur für Agrargüter vorgesehen, waren auch viele industrielle Güter und Güter des täglichen Bedarfs von den verschärften Zollbestimmungen betroffen. Besonders stark war die Schweizer Uhrenproduktion betroffen, die 90-95% ihrer Uhren exportierte, wovon ca. ein Sechstel in die USA ging. Zollsätze auf die meist verkauften Uhren stiegen von 194% auf 266%.[4] Die Zollsätze variierten je nach Größe des Uhrwerks und Anzahl der Steine. So musste für eine Standarduhr mit 17 Steinen ein Zollsatz von $ 3,05 bezahlt werden. Zusätzlich wurde die Regulierung der Uhrwerke besteuert. wobei jede zusätzliche Regulierung mit $ 1,00 zu Buche schlug. Bei einer typischen Uhr mit 5 Regulierungen kostete dies noch einmal $ 5,00 zusätzlich. Natürlich wollten die amerikanischen Uhrenhersteller diese Abgaben umgehen. Daher versah man ab dem Beginn der 1930er Jahre und bis zum vollständigen Niedergang der US-Uhrenindustrie in den 1970er Jahren alle importierten Uhrwerke und Uhren mit dem Zusatz „unadjusted“, d.h. „unreguliert“. Diese Regulierung sollte vor Ort in den USA erfolgen, um einen erhöhten Teil der Wertschöpfung im Land zu behalten. Tatsächlich waren aber auch die als „unadjusted“ markierten Uhren meist vollständig reguliert und es erfolgte im Importland nur nur eine Pro-Forma Nachregulierung, um den Zollvorschriften zu genügen
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[1] N.N.: Academic, Isochronismus, http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/667718, 21.4.2016
[2] N.N.: Academic, Reglage, http://universal_lexikon.deacademic.com/290798/Reglage, 21.4.2016
[3]: N.N.: Pocjket Watch Database, Pocket Watch Movement Adjustments, https://pocketwatchdatabase.com/reference/adjustments, 21.4.2016
[4]: Milder, Mark, Parade of Protection, A Survey of the European Reaction to the Passage of the Smoot-Hawley Tariff Act of 1930, http://business.uni.edu/economics/themes/milder.pdf, 21.4.2016

 

Tank Watch

Gruen Precision Autowind in Tank-Form (Foto: Peter Schill) und britischer Mark V Panzer (Quelle: Wikipedia)

Eine Tank Watch besitzt ein rechteckiges Gehäuse mit seitlich und oben bündig angesetzten Bandanstößen. Der Name leitet sich von der „Cartier Tank“ (Cartier Panzer) aus dem Jahr 1917 ab. Der Uhrmacher Louis Cartier (1875–1942), der diese Uhr in Anlehnung an die Panzer aus dem ersten Weltkrieg entwarf, schenkte den Prototyp dieser Uhr an General John Pershing von der American Expeditionary Force (Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Cartier_Tank). Bis heute werden Tank-Uhren von Cartier vertrieben und das schlichte und zeitlose Design von unzähligen Uhrenherstellern kopiert oder modifiziert eingesetzt.

 

Uhren-Hersteller

Der Markt der heutigen Uhrenhersteller mechanischer Uhren ist stark konsolidiert, mit wenigen allerdings oft auch sehr bekannten unabhängigen Herstellern:Der Markt wird beherrscht durch vier große Gruppen:
a) Swatch Group (Marken: Breguet, BlancPain, Glashütte Original, Omega, Longines, Union Glashütte u.a.)
b) Richemont: (Marken: A. Lange & Söhne, Baume & Mercier, IWC, Jaeger-LeCoultre, Officine Panerai, Piaget, VAcheron Constantin u.a.)
c) LVMH: (Marken: Bulgari, Hublot, TAG Heuer, Zenith)
d) Kering: (Boucheron, Girard-Perregaux, Jean Richard, Ulysse Nardin)[1]

Unabhängige Hersteller, die schon lange am Markt sind und eine größeren Marktbedeutung haben, sind: Rolex, Audemars Piguet, Breitling, Chopard, Patek Phillipe, Richard Mille.[1]

Daneben gibt es noch viele kleinere Hersteller, die zumeist ab den 1990er Jahren neu entstanden  oder nach einer Inslovenz neu gegründet wurden. Teilweise tragen diese Uhren traditionsreiche Namen der Uhrenbranche wie beispielsweise Nomos Glashütte und Junghans oder sie sind echte Neugründungen wie beispielsweise Franck Muller.

Die umsatzstärksten Schweizer Uhrenmarken im Jahr 2015 waren:[2]

  1. Rolex  (4,9 Milliarden Schweizer Franken)
  2. Omega (2,06 Milliarden Schweizer Franken)
  3. Cartier (2,01 Milliarden Schweizer Franken)
  4. Patek Philippe (1,32 Milliarden Schweizer Franken)
  5. Longines (1,26 Milliarden Schweizer Franken)
  6. Tissot (1,06 Milliarden Schweizer Franken)
  7. Audemars Piguet (805 Millionen Schweizer Franken)
  8. IWC (755 Millionen Schweizer Franken)
  9. TAG Heuer (725 Millionen Schweizer Franken)
  10. Swatch (715 Millionen Schweizer Franken)
  11. Jaeger-LeCoultre (690 Millionen Schweizer Franken)
  12. Breguet (620 Millionen Schweizer Franken)
  13. Harry Winston (600 Millionen Schweizer Franken)
  14. Chopard (570 Millionen Schweizer Franken)
  15. Piaget (520 Millionen Schweizer Franken)
  16. Vacheron Constantin (500 Millionen Schweizer Franken)
  17. Hublot (495 Millionen Schweizer Franken)
  18. Rado (470 Millionen Schweizer Franken)
  19. Officine Panerai (440 Millionen Schweizer Franken)
  20. Breitling (370 Millionen Schweizer Franken)
  21. Bulgari (330 Millionen Schweizer Franken)
  22. Blancpain (285 Millionen Schweizer Franken)
  23. Franck Muller (285 Millionen Schweizer Franken)
  24. Festina Group (240 Millionen Schweizer Franken)
  25. Montblanc (240 Millionen Schweizer Franken)
  26. Mido (205 Millionen Schweizer Franken)
  27. Victorinox (200 Millionen Schweizer Franken)
  28. Frédérique Constant (190 Millionen Schweizer Franken)
  29. Richard Mille (185 Millionen Schweizer Franken)
  30. Zenith (150 Millionen Schweizer Franken)
  31. Lange & Söhne (150 Millionen Schweizer Franken)
  32. Baume & Mercier (135 Millionen Schweizer Franken)
  33. Ck watch (130 Millionen Schweizer Franken)
  34. Raymond Weil (120 Millionen Schweizer Franken)
  35. Parmigiani (120 Millionen Schweizer Franken)
  36. Chanel (120 Millionen Schweizer Franken)
  37. Van Cleef & Arpels (107 Millionen Schweizer Franken)
  38. Maurice Lacroix (100 Millionen Schweizer Franken)
  39. C.F. Bucherer (100 Millionen Schweizer Franken)
  40. Certina (85 Millionen Schweizer Franken)
  41. Glashütte Original (85 Millionen Schweizer Franken)
  42. Ernest Borel (75 Millionen Schweizer Franken)
  43. Titoni (75 Millionen Schweizer Franken)
  44. Hamilton (70 Millionen Schweizer Franken)
  45. Roger Dubuis (70 Millionen Schweizer Franken)

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[1] Demircan, Ozan: Handelsblatt, „Schlechtes Timing bei Breitling“, 9.-11.12.2016
[2] Weber, René,: Bank VonTobel