Uhren

Gruen Taschenuhr, Kaliber 756, "Guild-Watch", Fotos: Peter Schill
Gruen Taschenuhr, Kaliber 756, „Guild-Watch“, Fotos: Peter Schill

Dietrich Gruen und sein Sohn Frederick waren beide gelernte Uhrmacher. Daher wurde bei Gruen-Uhren immer großer Wert auf fortschriftliche Technik und hohe Fertigungsqualität gelegt.
Schon früh begann Gruen daher, nicht nur vorgefertigte Uhrwerke fremder Hersteller in Gehäuse zu montieren, wie es die Mehrzahl der anderen Hersteller machte, sondern eine Uhrwerksproduktion in eigener Regie aufzubauen. Nachdem die Zusammenarbeit mit der Firma Assmann in Glashütte in den Anfangsjahren der Firma nicht zur Zufriedenheit funktionierte, baute Gruen Schritt für Schritt in der Schweiz eine eigene Uhrwerksproduktion auf.

Gruen war daher bereits früh eine Uhrenmanufaktur im heutigen Sinne, was wesentlich zum Erfolg der Marke beitrug. Der eigentliche Niedergang der Marke erfolgte daher auch erst nach der Schließung der Produktonsstätte in Cincinnati und dem Verkauf der Uhrwerksproduktion in der Schweiz Ende der 1950er Jahre. Dennoch sind auch viele mechanische Gruen-Uhren der Folgejahre mit Schweizer Uhrwerken durchaus als hochwertig zu bezeichnen, auch wenn sie nicht mehr die Einzigartigkeit der früheren Uhren aufweisen konnten.

Insbesondere die eigene Uhrwerksproduktion ermöglichte die Produktion verschiedenstartiger Kaliber, die im nachfolgenden Kapitel über die Uhrwerke näher dargestellt werden.

Aber auch im Design der Uhren und deren Vermarktung war Gruen in der Blütezeit der Firma ca. 1920-1958 führend. In Kombination von Uhrwerken, Gehäusen, der Gestaltung der Zifferblätter und der Form der Uhrgläser entstand eine Modellvielfalt, wie sie sonst bei kaum einer anderen Uhrenmarke zu finden ist. Manche meinen daher, dass Gruen ein Vorreiter heutiger Modeuhren mit häufigem Modellwechsel war, was aber dem Anspruch und der Qualität der Uhren nicht gerecht wird.

Die unterschiedlichen Typmodelle und wie man sie identifizeiren kann sind im gleichnamigen Kapitel näher beschrieben, eine Zusammenfassung der Typmodelle zu Modellfamilien schließt sich in einem weiteren Kapitel an.