1912-1935, DG&S und Guild Pocket Watch

Während Gruen die schmalen und etwas teureren Taschenuhrwerke der VeriThin-Baureihe in der eigenen Produktionsstätte in Madretsch herstellte, wurden die normal breiten Taschenuhrwerke bei Lavina in Villeret gefertigt. Diese haben alle ein Uhrwerk der 7xx Baureihe (u.a. 716, 717, 740, 746, 754, 756, 758) und wurden auf dem Uhrwerk anfangs mit dem stilisierten DG&S Logo für Dietrich Gruen & Sons versehen, das in der Machart an das Logo der Columbus Watch Company erinnerte. Spätere Uhren wurden der neuen Werbelinie folgend mit Gruen Guild bezeichnet. Zur Unterscheidung von den VeriThin-Uhren führte man später die Bezeichnung SemiThin ein, die dann auch auf den Zifferblättern erschien. Seltene Exemplare sind auch mit Guild bezeichnet.

Die SemiThin Kaliber 754, 756 und 758 sind von der gleichen Baurat und unterscheiden sich nur durch die Anzahl der Steine: Cal. 754: 15 Jewels, Cal. 756: 17 Jewels, Cal. 758: 16 Jewels.

Die Herstellung von Gruen-Uhren in Villeret startete in etwa um das Jahr 1910 und endete Anfang bis Mitte der 1930er Jahre, nachdem die Fa. Gruen durch die weltweite Rezession in eine wirtschaftliche Schieflage geraten war.

Im Jahr 1920 wurde im Rahmen einer großen Marketingoffensive der Name D.Gruen & Sons und das korrespondierende Logo durch den Namen Gruen Watch Co. ersetzt. Im Jahr 1922 wurde dann nach einer Restrukturierung aller Firmen auch offiziell die Firma D. Gruen & Sons durch die neue The Gruen Watch Co. ersetzt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt verschwanden dann auch Uhren mit der Bezeichnung DG&S vom Markt. Da sich Armbanduhren erst in den 1920er Jahren durchsetzten, sind fast alle mit DG&S signierten Uhren entweder Taschenuhren (Pocket Watches), Anhängeruhren (Pendant Watches) oder Uhren, die sowohl als Taschen- als auch als Armbanduhren eingesetzt werden konnten (Convertible Watches oder auch Transition Watches).

In die Kategorie der Gruen-Watch Co. Taschenuhren fallen alle Uhren der Taschenuhr-Uhrwerksfamilie 3xx (u.a. 380, 385, 390, 395).